Pochende Erfolgsmeldung

Der Zahnarzt hat weiter in meinen Wurzelkanälen gewütet und der Zahn ist, wollen wir mal so sagen: empfindlich und freut sich auf den nächsten Termin am Montag. Nach drei Stunden auf der Couch kann ich mich wieder in die Vertikale begeben. Aber ich fasse mich kurz. In Ermangelung einer Druckerpatrone muss ich leider auf eine beeindruckende Grafik verzichten und lapidar vermelden: drei Wochen Frankreich mit einem fast täglichen Schoko-Croissant PLUS Vanillefüllung, Saucissons bis zum Abwinken und den zumindest in Bordeaux häufigen Besuchen bei diversen Chocolatiers habe ich exakt 800 Gramm zugenommen. HA! Da gehe ich doch voll motiviert in eine neue „ernsthafte“ Runde bei den anonymen Dicken…

Viele Grüße
Barbara

Brodelndes Weißes und satiniges Rotes

Gegenteil von Playa del Sol im Juli

Gegenteil von Playa del Sol im Juli


Obwohl es sogar in Lacanau-Océan diverse Möglichkeiten des WLAN-Zugangs bei Kauf eines Kaffees o.ä. gab, komme ich erst jetzt dazu, ein wenig mehr von dort zu berichten – das Wetter wurde nämlich besser und besser (27 Grad und SONNE) und der Drachen wurde alsbald im Wohnzimmerregal eingemottet. Es frisst halt unheimlich viel Zeit, am Strand spannende Krimis und Romane zu lesen, den Wellen zu lauschen und sich auch hier und dort mal in selbige zu werfen. Das hört sich jetzt so an, als hätte man die Sache im Griff, aber die Brandung ist tatsächlich so stark, dass man nicht viel mehr tun kann als zu schauen, dass man den Kopf wieder über Wasser bekommt. T-O-T-A-L G-E-I-L.
Muss man wohl für geboren sein

Muss man wohl für geboren sein

Ich kann mich nicht erinnern, jemals irgendwo schon eine solche Brandung an einem Badestrand erlebt zu haben – für Urlaub mit Kindern ist das eigentlich gar nichts, die kann man nicht oder nur wenige Meter und immer unter Aufsicht ins Wasser lassen. Familien mit Kindern vermute ich deshalb in der Saison eher am nahegelegenen See Le Moutchik. Im Meer steht man quasi ständig in einer brodelnden weißen Masse von Gischt, den Boden sieht man nie, dafür den Sand aufgewirbelt in manch einer Welle, die man dann gleich als heimtückisch einstufen kann. Die Wellen sind respekteinflößend und üben gleichzeitig eine fast nicht abzuwehrende Anziehungskraft aus. Sie bauen sich deutlich über meine Körpergröße vor einem auf und es bleibt nur die Hoffnung “Brich doch endlich, brich!!!” denn aus Erfahrung gerate ich lieber in eine Welle, die schon „kracht“ und nicht gerade bei mir entscheidet, sich der brodelnden Masse anzuschließen. Immer mit uns im Wasser ein älterer Herr, den wir regelmäßig aus den Fluten fischen mussten – und dabei so manch einen Pamela Anderson-Moment erlebten. Ich glaube immer noch, dass der am ersten Tag zufällig mit uns in den Wellen stand und als wir ihn dann rausfischten an den anderen Tagen guckte, dass er gleichzeitig das Abenteuer startete – aus Sicherheitsgründen. Massen an Wellenreitern, body boarders – aber ich muss sagen, dass das glaube ich etwas ist, was ich eher nicht ausprobieren werde, auch nicht mit Kontaktlinsen und im Neoprenanzug. Es bleibt allerdings die Frage, warum hier keine Windsurfer anzutreffen sind…?
Auf in den Kampf

Auf in den Kampf


Lacanau-Océan ist ein Touristenörtchen mit den üblichen Läden, einigen Restaurants und sogar einem kleinen Kino, wo allerdings die offenbar letzte Vorstellung der Saison bereits am 2.9. lief. Kinos teste ich ja gerne überall. Neben einem Ausflug in die Wellen kann man bis in alle Ewigkeit am Strand entlanglaufen, sich an gekennzeichneten Stellen in die Dünen begeben oder auch in den Pinienwäldern wandern oder Radfahren. Leider fand ich in selbigen nicht wie erhofft weitere große, offene Zapfen… aber zwei habe ich mir in Arcachon gesichert und werde die auch heim schleppen 🙂 Der Wochenmarkt mittwochs musste natürlich mitgenommen werden und man deckte sich ein mit diversen Köstlichkeiten unterschiedlichster Art. Und ein megakitschiger Ring, der es aufgrund seiner Machart wohl noch nicht mal bis Deutschland überleben wird, fand Platz in meinem Herzen… Da der Badeanzug eher wie ein Sack an mir hing, machte ich “im Städtchen” auch noch die Erfahrung eines Schlussverkaufs. Probierte zwei Badeanzüge an, entschied mich für einen, wollte zahlen und die freundliche Dame an der Kasse wies mich darauf hin, dass ich ja für einen Euro mehr auch den zweiten haben könnte. DAS nenne ich ein Angebot. Nun, da habe ich nicht lange überlegt. Jetzt muss ich dann nur noch schwimmen gehen im Winterhalbjahr.
Laufen, laufen, laufen...

Laufen, laufen, laufen...


Auf der Fahrt von Lacanau-Océan zur Hochzeit meiner Freundin in Seissan bei Auch (so zwischen Toulouse und Pau gelegen) musste ich in Bordeaux ja erneut halt machen und den Zahnarzt ein drittes Mal aufsuchen – vorbereitende Maßnahmen für die wahrscheinliche Wurzelbehandlung am kommenden Mittwoch. Dabei fällt mir neben der Parkplatzsuche überhaupt das Fahren in Bordeaux ein: ein Alptraum. Und wenn ich keinen Navi gehabt hätte, wäre ich wahrscheinlich untergegangen. Alleine beim Fahren mit Karten zu hantieren ist keine Freude. Der Navi (übrigens: le tomtom) brachte mich auch gut und… INTERESSANT nach Seissan. Ich hatte mich für eine Route hauptsächlich ab der Autobahnen entschieden – weniger wegen der Mautgebühren, sondern mehr, weil ich ja auch was sehen wollte. Ich hätte mir auch ruhig eine Woche Zeit nehmen können für die Anreise – in jedem noch so kleinen Kaff gab es ein mittelalterliches Zisterzienserkloster zu besichtigen, eine alte Kirche oder sonstige interessante Örtlichkeiten. Der Ort Condom weckte eher aufgrund der Namensgebung mein Interesse – und stellte sich als malerisch heraus, noch dazu mit einer Partnerstadt in Deutschland. Es war ein fantastischer Herbsttag, an dem ich unterwegs war. Die Landschaft war sonnendurchflutet und so ging es auf unzähligen Alleen (mit den immer angebrachten Schildern: „Achtung, Bäume!“) vorbei an Sonnenblumen- und Maisfelderfeldern (fertig zur Ernte), dem einen oder anderen Weinberg, wieder Pinienwälder. Und man muss sagen, die Franzosen fahren wie der letzte Henker. Außerhalb geschlossener Ortschaften liegt das Tempolimit bei 90 km/h und ich selbst war schon mit moderatem Bleifuß im Eifeler Stil bei zwischen 100 und 110 km/h unterwegs (der Zahnarzttermin war erst am späten Nachmittag) – und wurde immer mal wieder auch überholt…

Die Hochzeit war der Bringer. Samstags morgens wurde ab 8:30 Uhr gemeinsam gefrühstückt, bevor die Hochzeitsgesellschaft um 10:15 Uhr zu Fuß zum Rathaus aufbrach, wo um 11 Uhr die Trauung stattfinden sollte. Es schien mir, als sei es das Highlight des letzten Jahrzehnts in diesem verschlafenen Örtchen zu sein. Ich vernahm auch, dass sich die Brautmutter und der Bürgermeister beim einzigen Coiffeur vor Ort am Vortag kennengelernt hatten, als letzterer der Friseurin brühwarm erzählte, dass da diese internationale Hochzeit sei usw. – nur um dann von der Dame neben dran mit den Worten “Na sowas! Ich bin die Mutter der Braut!” begrüßt zu werden. Er machte was her, der Bürgermeister, mit seiner Schärpe und dem mehrfachen Hinweis auf die französische Verfassung die da bestimmte, dass die Zeremonie nur in französischer Sprache durchgeführt werden dürfe, wenn sie rechtsgültig sein sollte. Man war seitens des Brautpaars vorbereitet und hatte englische und niederländische Übersetzungen bereitgelegt. Kurz und schmerzlos war das ganze nach max. 15 Minuten geschehen und man machte sich wieder auf den Weg zurück zu diesem “Resort”, in dem an diesem Wochenende die Hochzeitsgesellschaft alles besetzt hatte. Nach einem Sektumtrunk und mittäglichen Snack zogen sich dann alle um für den sportiven Nachmittag (das Brautpaar ist dem Extremsport zugetan und man hatte entschieden, da Sport und Aktivität ihnen so viel bedeuten, sollte auch die Hochzeit unter diesem Motto stehen). Erwähnte ich die idealen Wetterbedingungen von ca. 28 Grad und praller Sonne?? Nach einer Pause zum Umziehen also traf man sich in einer Gruppe wieder, die nacheinander ein kleines Radrennen, ein bisschen Jogging, Kanufahren, Bogenschießen und ein Floß über den See ziehen hinter sich zu bringen hatte. Wir hatten einen Heidenspaß und außer einem Bluterguss am linken Unterarm aufgrund unsachgemäßer Handhabung eines Bogens bin ich ohne Blessuren davon gekommen.

Hochzeitsimpressionen

Hochzeitsimpressionen


War die letzte Hochzeitsgesellschaft deutlich juristisch geprägt, so hatte ich dieses Mal den Eindruck, auf einem Gynäkologenkongress gelandet, oder, wenn man dann mal mehr mit den Freunden des Bräutigams zu tun hatte, in eine Horde Elektrotechniker geraten zu sein. Letztere waren soweit mir bekannt alle Niederländer, wohingegen der Freundeskreis der Braut deutlich internationaler war und Gynäkologen oder Menschen ähnlicher Fachrichtung mit fünf unterschiedlichen Muttersprachen in sich vereinigte. So erfuhren wir einiges über Hochzeitssitten in Spanien, das regnerische Bergen in Norwegen (ca. 2000mm Jahresniederschlag – in Deutschland liegt das so bei 700-800, wenn mich die Erinnerung nicht täuscht) und administrativen Wahnsinn in niederländischen Krankenhäusern. Ich habe mich basierend auf Gesprächen des Nachmittags (also ohne den Einfluss von Alkohol aber vielleicht im Endorphin-Rausch?) darauf eingelassen, Ende April an einem 40km-Langlaufrennen in und um Geilo in Norwegen teilzunehmen. Den Namen habe ich vergessen. Und ich befürchte, das wird tatsächlich was werden. Allerdings würde ich wohl abgesehen von verstärkten Trainingseinheiten in den kommenden 6 Monaten noch mindestens eine Woche Schneetraining voranstellen wollen. Ohne Support-Team kann ich mir nicht erlauben, wieder halb tot wie nach dem Kort-Vasa aus der Sache rauszukommen. Und da war ich dann, oh Schreck, 11 Jahre jünger…

Tja, in diesem Zusammenhang kann ich sagen, dass die Referenz-Jeans noch passt, aber deutlich enger sitzt als vor der Abreise. Oder liegt das vielleicht daran, dass sie jetzt frisch gewaschen ist?!?!? *HOFF* Der Tag der Wahrheit kommt… ich werde berichten.

Bis dann!
Barbara

Intensive Care

In St. Emilion

In St. Emilion


Zwei Wochen vorbei. Kann ja alles gar nicht wahr sein. Mein bester Freund ist in der Zwischenzeit besagter Zahnarzt in Bordeaux. Man hatte mich ja bereits per Mail subtil darauf hingewiesen, dass auch französische Zahnärzte in aller Regel ein Hochschulstudium absolviert haben, ihnen also durchaus Vertrauen entgegen zu bringen sei, was letztendlich jedoch nicht entscheidend zu einem weiteren Besuch beitrug. Entscheidend war die VOLLKOMMEN durchwachte Nacht von Donnerstag auf Freitag, die ich sitzend und mich wie ein Thora-Schüler vor- und zurückwiegend im Bett verbrachte hatte – nur summte ich entlang Robbie Williams’ Intensive Care und ähnlicher Verdächtiger. Trotz 1200mg Ibuprofen in vier Stunden… (man nimmt gemeinhin so etwa 400 und das soll 8 Stunden helfen). Bei meinem Anruf um 8:30 Uhr erinnerte man sich an die Deutsche vom Montag, und um 9:30 Uhr hatte ich einen Termin. Das Warten hatte sich insofern gelohnt, als sich nun herausstellte, dass es ein Abszess am Backenzahn ist, der sich im Zustand der “Nekrose” befindet. Super. Jetzt bin ich auf Antibiotika und habe am kommenden Freitag, vor der Hochzeit am Fuß der Pyrenäen, einen Folgetermin in Bordeaux und in der Woche drauf muss ich dann zu dem in Deutschland, weil das ein langer Prozess ist, der auch in einer Wurzelbehandlung endet…

Nichtsdestotrotz habe ich mich am Freitag auf den nachmittäglichen Ausflug nach St. Emilion geprügelt, mit dem Gedanken, dass ich ja im Bus ein Schläfchen würde halten können. Daraus wurde zwar nicht viel und ich bin etwas schlaftrunken durch dieses kleine Weinbau-

Blick von und auf St. Emilion

Blick von und auf St. Emilion

Städtchen gewankt, aber ich war trotzdem sehr angetan davon und froh, dass ich mich dafür entschieden hatte. Es liegt östlich von Bordeaux und ich kann nun allen Ernstes behaupten, ein wirkliches Weinanbaugebiet gesehen zu haben. Also ehrlich, danach kann man eigentlich über das Ahrtal nur müde lächeln, so schön es da auch ist. Eine kleine “Touristen-Zug-Tour” habe ich durch die verschiedenen Château und ihre – sind das Felder, wenn es keine Berge sind? – unternommen und dachte mit Blick auf die schicken Gebäude ständig an Falcon Crest. In diesem malerischen Örtchen jedenfalls ist in der Folge auch mindestens jedes dritte Geschäft ein Weinfachhandel, was wiederum bedeutete, wahrscheinlich gekoppelt mit meiner Übermüdung, dass es wohl der einzige besuchte Ort bislang war, an dem ich überhaupt gar nichts gekauft habe. NICHTS. Denn vom Wein kann mich immer noch niemand überzeugen. Schon eher von den Macarons, den leckeren Mandelplätzchen, die ein weiteres Highlight sind. Und ehrlich: sie waren auch dort wesentlich besser, als alles, was ich bislang in Bordeaux hatte testen dürfen. Da liegt der Schwerpunkt ja auch auf den Canelés, denen ich allerdings nicht soooo viel abgewinnen kann. Auch wenn sich diese Ansicht etwas geändert hat, seit ich mal ein hausgemachtes probieren konnte.

Verboten für Nomaden und Camper

Verboten für Nomaden und Camper

Und nun… nun bin ich in Lacanau-Océan, die Sonne kommt auch raus, so ein bisschen zumindest, aber das ist auch egal. Einen stundenlangen Strandspaziergang bei stark bedecktem Himmel habe ich schon hinter mir, inkl. Drachen. Das Steigen lassen des letzteren war jedoch nicht die erwartete Herausforderung, denn die Brise ist so steif, dass er einfach am Himmel blieb und ich mir vorkam, als führte ich einen Hund aus! Dazu die Brandung, mindestens drei, eher vier oder fünf Wellenkämme hintereinander, darin Wellenreiter und auch der eine oder andere Schwimmer, bis auf wenige Ausnahmen alle in Neopren-Anzügen. Aber am Dienstag soll noch mal ein Sonnentag kommen und dann heißt es wahrscheinlich alles oder nichts: weil… man muss ja doch im Wasser gewesen sein, oder?! Hier, wo nichts mehr kommt bis Amerika? Mal sehen…

Obwohl ich mich seit Wochen gerade auf den Teil des Urlaubs am Atlantik gefreut habe, so ist es nun doch schade, Bordeaux verlassen zu haben. Nach zwei Wochen wächst der Stadtplan endlich zusammen, die “mental map” wird kompletter (zumindest die des Zentrums)… man kann den ersten Touris Wegbeschreibungen geben. Und dann ist es Zeit, sich zu verabschieden. Irgendwie macht das mal wieder Lust auf mehr, auf eine längere Zeit woanders. Und das Französische… man kann sich wohl erste Hoffnungen machen, wenn man im Kino schon selbst eine Karte für den Film “Ümp-Day” (HUMPDAY, übrigens eine Empfehlung) verlangt. Auch wenn ich beim Bericht über Schong-gei und die dort 2010 stattfindende Expo doch verdammt lange nachdenken musste, warum so eine unbekannte Stadt wohl die Expo kriegt…?! 😉

Zurzeit verfüge ich auch über einen Mietwagen, den ich wohl auch mal nutzen sollte in dieser Woche… aber ich könnte einfach nur am Strand abhängen. Bei der Anmietung desselben gab es noch das Problem, dass meine Schwester, die nun auch hier ist, als zweiter Fahrer eingetragen werden sollte. Sie war aber noch nicht angekommen und nur per Kopie des Führerscheins und Persos wollte man das nicht machen. Wir machten also weiter im Text und als sich dann am Ende herausstellte, dass der Vermieter ja schon geschlossen haben würde, wenn meine Schwester auch zur Verfügung stünde, meinte die Dame dann kurz entschlossen, “Ach, wissen Sie was, wir machen das jetzt. Sie sind ja Deutsche, da kann man ja vertrauen.” Und dann war auch das geregelt.

Da soll sich einer auskennen...

Da soll sich einer auskennen...

Nun denn. Es ist mittlerweile schon Montag und der erste Versuch eines WLAN-Zugangs in Lacanau ist fehlgeschlagen. Vielleicht lag es am Wetter, vermute ich hier doch ähnlich wie in der Eifel womöglich DSL nur per Satellit…?

Na dann – bis bald!
Barbara

Lebendiges Französisch, Teil 1

Die Lektion 1 in “Lebendiges Französisch” liegt nun hinter mir und das war mal wieder was… Bin am Montag einfach los mit dem Gedanken, einfach in die erste Zahnarztpraxis zu gehen, an der ich vorbeikomme. Gesagt, getan. Ein Altbau, gegen den der, in dem ich wohne, hochgradig renoviert und sauber daherkommt. Ich hatte schon Bohrer mit Handkurbeln vor Augen. Im ersten Stock eine Holztür, auf der der Name des Arztes steht mit der Warnung “Strahlung!”. Tja, denke ich und klopfe an – erst passiert gar nichts, dann macht der Doc selbst die Tür auf – es war das Behandlungszimmer. Ich müsse doch im Wartezimmer warten – wenn ich doch nur wüsste, wo das wäre?! Neben dran, kein Mensch da, eine Videokamera die mich beobachtet und eine Preisliste an der Wand. Ich entschied mich, weiter zu suchen.

Der zweite Versuch war ähnlich. Von der Wand geplatzte Farbe, hohe Holztüren mit seit dem Krieg nicht geputzten Glaseinsätzen, ausgetretene Stufen, Leitungen und Stromzähler auf der Wand. Wieder eine Holztür mit dem Namen und dahinter höre ich die eindeutigen Geräusche von Bohrer und diesem Absaugerding, also bin ich erstmal draußen geblieben… da wird schon noch einer rauskommen. Kam dann auch und wieder so eine Mini-Praxis, zwei Zimmer. Ein Wartezimmer, ein Behandlungsraum – dazu der Zahnarzt und jetzt wenigstens eine Zahnarzthelferin. Mein Problem erklärt guckte er sich das ganze an und meinte, es sei kein Karies, das Zahnfleisch sei auch nicht angegriffen… aber er habe da eine Idee, es müsste geröntgt werden. “Ah ja, das dachte ich mir. Alles lebendig. Einige Füllungen und zwei nebeneinander, die gaaaaaaanz nah am Nerv sind. Da regt sich wohl jetzt einer auf.” Ich erinnerte mich daran, als die Füllung gemacht wurde und der Arzt ständig fragte “Und Sie spüren wirklich nichts??!” Und bis vor 5, 6 Tagen hatte ich auch nichts gespürt. Der Arzt meinte nun, er könne nicht entscheiden, welcher von den beiden der Übeltäter sei – da der Schmerz auch nicht durch Kälte oder Druck zu provozieren ist. Der kommt einfach aus dem nichts wie ein Blitzschlag.

Am Nachmittag habe ich mit meinem Arzt in Deutschland telefoniert, der erst beruhigt feststellte “Ach, Sie sind in der Zivilisation!“ und mir dann genau sagte, welcher denn derjenige welche sei, der “fast offen” ist und wir sind so verblieben: abwarten, denn dann kann man den Schmerz evtl. genauer lokalisieren und wenn es sich aushalten lässt und ich nicht für 2 Wochen auf Ibuprofen gehen muss, dann Termin am Morgen des 30.9. in der Heimat, sonst bitte den französischen Kollegen ranlassen. Bin seit 24 Stunden ohne Medikamente und es geht. Hoffen wir, dass es so bleibt. War auf jeden Fall in der richtigen Stimmung heute noch meinen Vortrag über den Karneval im Rheinland zu halten und sehe ich mir nun “Un prophète” im Kino an.

Na dann macht’s mal!
Viele Grüße
Barbara

Verstanden…

Selbst mit einem fordernden Französischkurs im Nacken vergeht die Zeit wie im Fluge. Kaum hatte ich mich versehen, schon war die erste Woche vorbei und ich habe mich hektisch um die Reservierung eines Mietwagens für die dritte Woche bemüht. Das Wetter wird etwas kühler, aber so lange die Sonne halbwegs erhalten bleibt, ist alles bestens.

Rue de Kater

Noch viel schneller merkte man mal wieder, warum Frankreich das große Parfum-Land ist – sogar das Eis hat hier keinen Geschmack, sondern ein Parfum… Man muss sich einfach Gegenmittel für den immer präsenten Duft der Eau de Merde verschaffen. Wie scheinbar überall ist auch Bordeaux eine Stadt der Tretminen – und da haben einige ganz eindeutig Panzerminenkaliber. Sollte ich jemals irgendwohin in Frankreich ziehen, muss ich wahrscheinlich gleich bürgerinitiativ aktiv werden, denn es ist nicht zum Aushalten. Es ist das erste, was einem morgens beim Verlassen des Hauses um die Nase weht und das letzte vor dem Einschlafen bei offenem Fenster so ungefähr. Bis auf die Ecke, an der es morgens erbärmlich nach Fisch stinkt, aber das sind die Mülltonnen des Sushi-Ladens, die ins Blickfeld geraten, wenn man dann abgebogen ist.

Klärung gab es auch, was Hähnchenbrustfilets angeht. Die haben mich bei meinem ersten Besuch im Supermarkt ziemlich abgeturnt, denn die waren schon eklig gelb. Dachte ich. Gelbsuchtverseuchte Hühnchen? Aber das gehört so und hätte ich die Etiketten besser gelesen (poulet jaune) hätte ich mir schon eher eins brutzeln können: die Tiere werden mit Mais gefüttert und deswegen ist das Fleisch gelblich. Watt ett net all jitt.

Ein riesiger Buchladen fehlt auch in dieser Stadt nicht und einzig die Tatsache, dass die Auswahl nicht ganz unerwartet hauptsächlich französisch war, hat mich vor schlimmerem bewahrt. Wann bin ich nach einer Stöberrunde je mit nur zwei Büchern aus einem Buchladen gekommen? Ich kann mich nicht erinnern. Wann ich die jetzt lese, wird sich herausstellen. Von den 4 die ich vor 2 Jahren in Aix gekauft habe, sind 3 noch ungelesen. Aber man wird sehen. Der Wille zählt.

Utopia

Wir haben ein wunderbares Kino aufgetan, das Utopia. Ein Programmkino mit fast ausschließlich Filmen, die man in Deutschland nicht zu sehen bekommen wird (außer auf Festivals vielleicht) und das im Ambiente einer ehemaligen Kirche. Im Eingangsbereich ein Cafe mit WLAN J und dann vier oder fünf kleine Säle. Bislang habe ich allerdings nur einen amerikanischen Film gesehen, Baujahr 1969 mit Sean Connery, THE MOLLY MAGUIRES – aber der war gut… als sie dann nach 10 Minuten mal anfingen, was zu sagen…

Einen ersten Ausflug in die Umgegend habe ich nun auch gemacht. Mit einer Kollegin aus dem Sprachkurs ging es per Zug nach Arcachon und dann weiter mit dem Shuttlebus zur Dune de Pyla, der größten Wanderdüne Europas, 117m hoch, 3 km lang. Sand en masse. Es war anfangs wenig beschwerlich, die Seite des Aufstiegs ist mit Treppen versehen. Oben angekommen blickt man wahlweise auf unendliche Pinienwälder, von denen an manchen Stellen der unverkennbare Duft herüber weht, oder aufs Meer mit vorgelagerten Sandbänken und dem Dünenbesteigung Villa VincenetteCap Ferret in der Ferne. So zieht es einen magisch an, das Meer, und man kann fast nicht anders, als im Laufschritt darauf zu zu eilen, um dann mit den Füßen im mäßig warmen Wasser am Strand entlang zu laufen, die Zeit völlig vergessend. Nur, um dann irgendwann mit der Einsicht konfrontiert zu werden, dass man die Düne wieder überwinden muss, 117m ohne Treppe, verdammt steil. Es hat eine Ewigkeit und drei Tage gedauert. Aber war sicher gut für die Waden…

In Arcachon haben wir uns noch flugs die Ville d’Hiver angesehen, einen Altstadt-Teil sozusagen, in dem ein schönes (oder zumindest ausgefallenes) Haus am anderen steht. Es gibt auch leerstehende und ich dachte, sollte das mit dem Lotto-Gewinn doch noch was werden und es gibt gerade kein passendes Objekt in der Südstadt, dann könnte ich mir mein Bed & Breakfast auch in einem solchen sehr gut vorstellen.

Ich weiß nicht, woher der Name Arcachon kommt, aber die Tatsache, dass man auf heruntergefallenen Eicheln läuft wie andernorts auf Rollsplit, lässt mich vermuten, dass VIELLEICHT, in Anlehnung an Englisch acorn, der Name damit zusammenhängt. Ich persönlich dachte eigentlich nur: hier liegen die Gummibärchen und Lakritzschnecken auf der Straße und keiner kümmert sich darum – der Tausch 1kg zu 1kg beim Hersteller würde wahrscheinlich den gesamten Kölner Karneval mit Kamelle versorgen können. In Bordeaux sind es die Kastanien, für die sich kein Schwein interessiert und die im Dreck liegenbleiben.

Unterwegs war ich mit einer Lettin, die am europäischen Gerichtshof inLes Ploucs Luxemburg arbeitet – und als wir dann den einen Zug verpasst hatten und feststellten, dass es gerade noch was mit dem letzten um 20:26 werden würde, kam über einer schnellen Pizza das Thema auf, dass in der lettischen Sprache noch viele Deutsche Worte übrig geblieben sind. “Speck” gehört dazu und “Durchschlag”, die Gabel ist als “Gaffel” übrig geblieben und – Hammer – die “Schublade” wird verwendet. So sagt man also auf lettisch “otver šúpládi”, “öffne die Schublade”.

Den Rest des heutigen Sonntags werde ich wohl damit verbringen müssen, mich mental auf einen Besuch beim Zahnarzt vorzubereiten; nach drei Tagen Zahnschmerzen mit Koffein-Therapie und dann zwei weiteren zugedröhnt mit Ibuprofen führt wohl kein Weg daran vorbei. Ich werde jedoch versuchen, es als sprachliches Experiment zu betrachten, “Lebendiges Französisch, Teil 1 – Au cabinet dentaire.” Merde alors.

Bis die Tage
Barbara

Sommertage in Südfrankreich

Auf dem Weg zur Schule an der Place Gambetta

Auf dem Weg zur Schule an der Place Gambetta

Viele Grüße aus Bordeaux! Ich bin hier bestens angekommen, auch wenn mich der Thalys schockiert hat – so was gammeliges! Aber gammelig hin oder her, er war pünktlich auf die Minute in Paris und auch den Transfer von einem Bahnhof zum anderen per Metro habe ich gut regeln können… in 35 Minuten von einem Bahnsteig zum anderen. Das mit verdrehtem Knie, einer Monstertasche und so gut wie keinen Rolltreppen oder Aufzügen. Erschreckend.

Dass Bordeaux es schwer haben würde im Vergleich mit Aix-en-Provence, war von vorneherein klar, obwohl ich mir ja fast ständig das Mantra vorsagte “Bordeaux ist nicht Aix, das ist ne ganz andere Nummer, Bordeaux ist nicht Aix”. Und natürlich ist hier auch abgesehen von der Sprache so ziemlich alles anders

Die Blaue Ecke gibt es nicht nur in Adenau...

Die Blaue Ecke gibt es nicht nur in Adenau...

(und selbst die, wenn man genau hinhört… aber lassen wir das). Ich wohne in einem zweckmäßigen “Apartel”, 20 Minuten zu Fuß von der Sprachschule weg und schon in die Richtung, was der Reiseführer Vorstadt nennt – das halte ich jedoch für übertrieben. Auch wenn ich wohl die ersten Corbusiers mal auf einem kleinen Spaziergang nach dem Abendessen ablaufen könnte…

“Ein klassizistisches Highlight” nennt der Reiseführer diese Stadt und breite Straßen, üppige Plätze, ausladende Bauten und überwältigende Statuen und Denkmäler prägen das Bild. Man ist begeistert von den nicht mehr existierenden Hafenanlagen und wie schön es nun am Ufer der Garonne ist… ich habe den Vergleich nicht, aber hauptsächlich finde ich den Blick auf die andere Uferseite furchtbar öde und die “Waterfront” macht mit ihrer Bepflanzung noch einen sehr künstlichen Eindruck, wenn auch belebt – zumindest an einem supersonnigen Sonntagnachmittag (ja, die Wettervorhersage stimmte bis hierhin und morgen soll es auch entsprechend weitergehen – wie dumm nur, dass ich bis 16:15 in der Schule hocke…). Faszinierend jedoch finde ich den Miroir d’eau, den Wasserspiegel, am Place de la Bourse. Eine große Fläche am Flussufer, auf der minimal (weniger als 1 cm??) Wasser steht in dem sich das Ensemble auf der anderen Seite der Straße spiegelt.

Miroir d'eau, Place de la Bourse

Miroir d'eau, Place de la Bourse

Einkaufen kann hier auf jeden Fall gut, wer 800 Euro in Handtaschen investieren kann bzw. will – mir kamen da gleich gewisse asiatische Beispiele in den Sinn. Für mich selbst habe ich an der Haupteinkaufsstraße noch nicht wirklich was entdecken können, aber da gibt es noch so viele Nebenstraßen, die erst noch ausgekundschaftet werden wollen – also den Tag mal nicht vor dem Abend loben. Was ich allerdings schon entdeckt habe, sind die Chocolatiers… Sonntags hat ja so gar nichts auf, aber dann doch dieser eine – der mich dann schon von seinen Künsten überzeugt hat (und es ist noch nicht mal eine von den beiden, die man laut Reiseführer getestet haben muss…). Für mich können sie sich das Angebot der Weinprobe sparen, ich teste lieber die Chocolatiers! Die Anonymen Dicken haben mich den ganzen Tag, inkl. Abendessen, voll im Griff und dann meine ich auf einmal, ich müsse noch was haben zum Hausaufgaben machen oder Fernsehen oder Paris Match lesen. Und der Kühlschrank quillt über von den verschiedensten Obstsorten, aber das ist dann alles irgendwie unbrauchbar. Das kriege ich nicht abgestellt. Hm. Schau’n wir weiter.

Ich habe sowohl vormittags als auch nachmittags wie es scheint gute Kurse erwischt mit Lehrerinnen, von denen der Funke überspringt. Und interessante Leute… eine Koreanerin, eine Australierin, ein Pole, zwei Letten usw. – hier sind die Dinge mal nicht fest in deutscher Hand. Und es passiert ausgesprochen selten, dass jemand dabei ist, der auf die Frage “Was machst du beruflich?”, die in meinem Fall immer eng gefolgt ist von “Wo hast du denn schon gearbeitet?”, ähnlich antwortet und den Vogel abschießt: weiblich, ledig, jung, zwei Jahre Afghanistan als britische Soldatin in Mazar-i-Sharif und Helmand. Ich vermute, wir habe noch einige interessante Gespräche vor uns. Sie hat nun einen Master in internationalen Beziehungen gemacht und beim Roten Kreuz gearbeitet und ist auf Jobsuche. Und Hammer: unser “Laden” war ihr in der deutschen Fassung ein Begriff…

Meine erste Entdeckung - moderne Kunst im Garten des Rathauses beim Museum der schönen Künste

Meine erste Entdeckung - moderne Kunst im Garten des Rathauses beim Museum der schönen Künste

Auch immer wieder interessant finde ich diese Momente, wo 30 neue Schüler nach und nach morgens gegen 8 Uhr eintrudeln, zur Einführung im Salon Platz nehmen und die Konversation IMMER über eine Person läuft. Diese eine Person ist immer US-amerikanischer Herkunft. In diesem Fall weiblich, ca. 60, edel gekleidet und sprach davon, dass sie beruflich “in interior design” macht. Und diese Person hatte ich vor ihrem dritten Satz voll durchschaut. Mein Tipp war, “Boston” – die Antwort war “Beacon Hill” (DER Stadtteil von Boston)… wieviel genauer kann man treffen?? Wir machen dann mal ein paar Monate Französischkurs weil wir vielleicht für das Sommerhalbjahr nach Frankreich ziehen wollen – im Winter sind wir ja schon länger immer in Florida. In Bezug auf Bordeaux war ihr gesagt worden, dass die Stadt mit Boston vergleichbar sei. Hhmmmmmm. Das sehe ich noch nicht so ganz, außer evtl. an der wiederhergestellten “Waterfront”. Ich sehe die Stadt nun jedenfalls mit anderen Augen.

Wie kann es sein, dass es bis zum 6.9. eines Jahres dauern kann, bis man sich mal in ein Café in schöner Lage niederlässt, einen Milchkaffee zu sich nimmt, dabei liest und sie die Sonne ins Gesicht scheinen lässt (ja, meine Nase hat gelitten)?? Allen Ernstes, dazu war ich bislang nicht gekommen – wahrscheinlich weil es immer fatale Konstellationen von freier Zeit mit schlechtem Wetter und Nähe eines Cafés in schöner Lage gab…?

In diesem Sinne – ich gucke gar nicht, wie das Wetter in Deutschland ist!
Viele Grüße
Barbara

Doch noch mal vom Rhein

Jetzt bin ich doch noch nicht in Bordeaux und melde mich noch mal… Heutige Lebenssituationen bringen mich dazu. Und wenn ich, wie ich gerade noch auf einer Geburtstagskarte formulierte, den Blick von der Ecke mit der halb gepackten Tasche und meinem Esstisch im Chaos abwende, fühle ich mich auch fast relaxed!

Vorgestern stellte ich fest, dass ich dringend noch zum Friseur müsste vor der Abreise. Nach langer Suche fand ich auch die Nummer des Coiffeurs meines Vertrauens und fragte nach einem Termin für Freitag, 16 Uhr bei Johanna. „Johanna is’ net mehr bei uns!“ kam die Auskunft. „Okay,“ sagte ich wenig pingelig, „hat denn Gaby noch einen Termin?“ – „Nä, total ausgebucht.“ – „Und Frau Schmitz?“ versuchte ich es noch hoffnungsvoll. „Nä, da is’ den ganzen Tach nix frei…“ Und dann ein Schrei des Entzückens: „Warten Se, dat Praxedes hat noch einen Termin!“ Und dat Praxedes hat die Sache ganz gut gemacht…

Doch bevor es dazu kommen konnte, musste ich noch mal in die Stadt. Es regnete wie aus Eimern, so dass ich mich in einem Moment ungeahnter Kühnheit dazu entschloss, den Bus zu nehmen. Den Bahnhof hatte ich fast erreicht, als der Busfahrer an einer besonders zu Berufsverkehrszeiten kritischen Kreuzung eine Vollbremsung machte, mir die Einkäufe und die dazugehörige Dame von gegenüber um die Ohren flogen und dann war Stillstand. Die Türen gingen auf, wortlos und ohne Erklärung wurden wir rausgelassen. Der Bus war einem Linksabbieger drauf gefahren, so dass nun beide Spuren blockiert waren. Ich trottete zum Bahnhof und weiter in die Innenstadt, erledigte schnell die letzten Einkäufe und saß nach 20, 30 Minuten wieder in einem Bus zurück. An besagter Kreuzung war die Unfallstelle noch nicht entzerrt, sondern um einen Polizeiwagen und ein ADAC-Fahrzeug bereichert, der Stau dahinter zog sich bis vor meine Wohnung. Noch bevor der Busfahrer, mit dem ich nun unterwegs war, auf ausgeklügelte Weise abbiegen konnte, machte er den Bordfunk an und man bekam live mit, was los war. Im Abbiegen hielt er inne und sprach seinen bedröppelten Kollegen mit den aufmunternden Worten: „Junge, Junge, hier kommt man aber ganz schön ins Schwitzen!“ an. Der so begrüßte erwiderte nicht viel, guckte auf die Unfallstelle und wieder zu seinem Kollegen. Jener, nicht um Worte verlegen, ein wahrer Meister des Small Talk, fragte wohlmeinend: „Und sonst?“