Unwirklich / Unreal


Einem Kulturschock gleich kam unser Besuch in der Lee Avenue in Williamsburg (gehört zu Brooklyn). Mittlerweile habe ich verschiedene Quellen aufgetan, deswegen ist es etwas schwierig, sich auf eine Zahl festzulegen: dort leben zwischen 45.000 und 70.000 Mitglieder der ultraorthodoxen jüdischen Glaubensrichtung der Hasidim, hauptsächlich der Satmar Hasidim, benannt nach der Stadt Satu Mar in Ungarn.

I think it’s safe to say that we were suffering from culture shock when visiting Lee Avenue in Williamsburg (part of Brooklyn). In the meantime I have unearthed different sources so it’s kind of hard to decide on the population size: between 45,000 and 70,000 followers of the ultraorthodox Jewish community of the Hasidim, mainly the Satmar Hasidim, named after the town of Satu Mar in Hungary, live in Williamsburg.

Die Hasidim unterteilen sich in viele Untergruppen, darunter z.B. auch die Bobover and Lubavitch Hasidim, die ihre Zentren jeweils in Boro Park und Crown Heights haben. Die Satmar Hasidim, die eine vehement anti-zionistische Einstellung vertreten, werden als strikteste Gruppe angesehen. Die Frauen bspw. rasieren sich das Haupthaar und tragen Kopftücher (andere bevorzugen Perücken… die alle gleich aussehen). Siehe u.a. dazu hier.

The Hasidim are divided into many subgroups, e.g. the Bobover and Lubavitch Hasidim in Boro Park and Crown Heights respectively. The Satmar Hasidim, „who are [v]ehemently anti-Zionist, have a reputation as the strictest sect: Satmar women, for example, shave their heads and wear a head kerchief instead of the more commonly worn wig“ (that all seemed to be of the same make).

Mit dem Fotografieren habe ich mich etwas schwer getan und ausschließlich „aus der Hüfte geschossen“. Aber vielleicht kommt auch so etwas vom wenig bunten Treiben rüber – die Kinderwagendichte war extrem, vielleicht deswegen auch die unterschiedlichen Bevölkerungszahlen. Die müssen auf jeden Fall in einem exponentiellen Anstieg begriffen sein. Das folgende Video habe ich auf youtube gefunden. Ein Nicht-Hasidim hat Feierlichkeiten in seiner Nachbarschaft in Williamsburg dokumentiert. Interessant sind auch die Kommentare dazu, die die Einstellung des „Mainstream“ gegenüber dieser Gemeinschaft wiederspiegeln.

I had a hard time taking pictures and took all of them with the camera dangling at hip height. But maybe you can still get an idea of the not very colorful hustle and bustle on the street. The stroller density was extremely high – maybe that is part of the reason why the population numbers differ because they must be on an almost exponential rise. I’ve found the following video on youtube. A non-Hasidim has documented some celebration in his neighborhood in Williamsburg. The comments are also quite interesting in that they reflect how „mainstream America“ views this community.

Der folgende Soundwalk zeigt mehr vom Alltag:

The following Soundwalk shows more of daily life:

Wir haben uns schon auch gefragt, wie sich eine derart andere Lebensweise so lange so intensiv halten kann – und das in einem Umfeld, wo man mit unzähligen Lebensentwürfen jedweder Art quasi bombadiert wird. Einerseits scheint es irgendwie „sinnvoller“, sich wie die Amish im ländlichen Pennsylvania abzukapseln, andererseits ist es aber vielleicht auch gerade die Vielfältigkeit New Yorks, die Toleranz für solche Extreme ermöglicht. Dazu die Frage, ob die jungen Leute da nicht ausbrechen wollen. Wie sich herausstellt, gibt es dazu eine im Februar diesen Jahres erschienene Autobiographie von Deborah Feldman:

We did wonder how a way of life so different can be upheld for such a long time in an environment that is teeming with lifestyles of all kinds. On the one hand, it seems to make more sense to encapsulate yourself in rural Pennsylvania as the Amish do, on the other hand, maybe it is just the very diversity of NYC that allows a tolerance for such extremes. And of course we wondered whether young people weren’t trying to break out. As it turns out, the memoir of Deborah Feldman on just this subject was published in February this year:

Interview Deborah Feldman with Barbara Walters

Oprah hat sich auch in mehreren 45-minütigen Dokumentationen mit den Hasidim Gemeinschaften beschäftigt – leider sind diese Videos in Deutschland nicht abrufbar. Dafür bin ich über den Film A Life Apart gestolpert – eine 90-minütige Dokumentation der verschiedenen Gruppen in New York. Ich habe ihn mal bestellt.

Oprah also did several 45-minute documentaries on the Hasidic communities – these videos are not available to users in Germany so I pass on linking them up here. But I’ve also come across a 90-minute documentary called A Life Apart that portrays the different communities in NYC. I’ve ordered it so we will see.

Auf bald!

Talk to you soon!

Barbara

Ein Kommentar zu “Unwirklich / Unreal

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..