Wir sind weiter unterwegs auf der Route Nationale 7 – sowas wie die A1 von Madagaskar. Der motorisierte Verkehr hält sich in ganz eng gesteckten Grenzen: wenige Autos, noch weniger Motorräder, einige LKW und immer wieder Taxi-Brousse (bis auf den letzten Platz besetzte Vans, die die Wagenhöhe durch ihre Dachbeladung mal schnell verdoppeln). Ansonsten: Fußgänger, Fußgänger, Fußgänger. Und Radfahrer.
We continue to go down Route Nationale 7 – the I-95 of Madagascar so to speak. Motorized traffic is very limited: few cars, even fewer motorcycles, a few trucks and quite a few taxi-brousse (vans filled to the last spot and with roof-top cargo that almost doubles the height of the vehicle). Other than that: pedestrians, pedestrians, pedestrians. And cyclists.
In den Städten sieht man nun immer häufiger die Pousse-pousse, wie hier in Ambositra. Und wer jetzt glaubt, er könne den Namen der Stadt aussprechen, dem sei gesagt: Ambuscht(r). In Ambositra haben wir einen Halt eingelegt, um das geschäftige Treiben im Zentrum unter die Lupe zu nehmen und uns schöne Backsteinhäuser mit Holzbalkonen anzusehen (auch in ländlichen Bereichen ist das hier die gängige Bauart, aber in der Stadt gibt es ganze Straßenzüge).
In the cities we notice that the number of pousse-pousses is increasing, like here in Ambositra. And if you think you can pronounce that name correctly, think twice: am-BOOSH-t(r). We decided on a stop there to have a look at the brick architecture with wooden balconies (which is also seen in the rural areas but here we were hoping for whole streets with it) and just enjoy „city life“.
Beim Blick auf ein Haus wurde ich von einer Frau beobachtet, die aussah, als würde sie an einer nicht vorhandenen Haltestelle auf einen Bus warten und mir zurief, was ich denn so anstarren würde.
„Das Haus!“
„Dieses heruntergekommene Haus? Warum das denn?“
„Na, man sieht doch, wie schön das war – so ein toller Balkon da oben.“
„Ach Herrje, wegen sowas kommen Sie hierher? Wo kommen Sie denn her?“
„Aus Deutschland. Und Sie? Wohnen Sie schon immer in Ambositra?“
„Ja, seit ich zwölf bin. Wie alt sind Sie eigentlich?“
„Ich bin 39. Und Sie?“
„Raten Sie mal!“
[Oh, schwierige Frage, ich zögere.]
„63!“ sagt sie sichtlich – und zurecht – stolz.
„Nein, das kann man ja nicht glauben! Dann muss man wohl nach Madagaskar ziehen, um so jung zu bleiben?“
Ja, das wäre wohl eine gute Wahl!
A woman who looked like she was waiting for a bus, only there was no bus-stop, was watching me looking at one of the houses and wondered what I was looking at.
„The house!“
„This derelict house? But why?“
„Well, because you can still see its beauty, that wonderful balcony up there.“
„Good grief, you come here to look at things like that? Where are you from?“
„Germany. And have you always lived here in Ambositra?“
„Yes, ever since I was twelve years old. How old are you, by the way?“
„Thirty-nine. How about you?“
„Take a guess!
[Oh, difficult question… I hesitate.]
„63!“ she says proudly – and rightly so.
„No, I can’t believe that! It looks like I had to move to Madagascar to keep the good looks?“
„Yes, that would be a very good choice!“
Das Treiben auf der Hauptstraße war wirklich wie in einem Ameisenhaufen und ich wusste oft nicht, wohin ich zuerst gucken soll. Vielleicht die hier ziemlich dünnen Hühner mal genauer inspizieren?
The main street really felt busy as an ant hill at times and I didn’t know where to look first. Maybe have a closer look at these chickens – which are a rather slim breed here?
Oder doch einen Schnack anfangen mit der Hutverkäuferin?
Or start a chat with the hat seller?
Die Hüte sind übrigens keine Produkte, mit denen man vorrangig die ohnehin sehr dünn gesäten Touristen beglücken möchte – die werden hier getragen, von jung und alt.
These hats (and others) by the way are not made to target the tourists – which are few and far inbetween anyway. They are in use by every one, young and old.
Hier habe ich versucht, das Getümmel mal festzuhalten. Leider war ich nicht schnell genug, um den Herrn mit der Schweinehälfte zu erwischen, als der Strohhut noch obenauf lag…
This is a try to capture the busy main street. Unfortunately, I wasn’t fast enough as before the gentleman carrying half the pig had it loosely covered with a straw hat…
Dann haben wir die Markthallen gefunden, die wir über den Fleisch- und Innereienteil betreten haben. Auch bei dieser teilweise obstrusen Auswahl kann man sich eine Apfelpause gönnen…
We then found the market halls, entering via the meat and entrails section. You can sit down for a break with an apple even here…
Dazu gab es Trockenfische im wahrsten Sinne des Wortes zuhauf und in allen Größen – aber auch lebendiges Gefieder in interessanter Zusammenstellung.
Added to that were dried fish in all forms and sizes – but also living poultry in interesting combinations.
Und wie kann es einem in einem Land kulinarisch schlecht gehen, wenn es Kürbisse gibt? Eine ganz fantastische Kürbissuppe habe ich schon genießen können.
And how could you not love the culinary aspects of a country when there’s pumpkins? I have already enjoyed a fantastic pumpkin soup.
Wie überall, war auch der Markt voller Kinder. Wenn auch nicht immer bester Laune.
As always, the market was full of children, too. If not always in the best of moods.
Und als ich diese kleine „Szene“ in einem Garten sah, dachte ich nur: wie bei uns.
And when I came across this little backyard scene all I could think of was: just like home.
Und mit diesem beschaulichen Eindruck – beste Grüße aus Ambositra!
And with this contemplative view – all the best from Ambositra!
Barbara
Oh Barbara, you make me feel like home watching these pictures. It goes wthout saying that you are enjoying every bit of it. You really deserve it. Continue to have fun. Lots of love from Bonn.
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